Der Deutsch-Französische Chor Bonn (DFC Bonn) wurde im November 1980 von Bernard Lallement, dem damaligen stellvertretenden Generalsekretär des Deutsch-Französischen Jugendwerkes gegrün­det. Sein Ziel war es, auf musikalischem Wege zur deutsch-französi­schen Freundschaft beizutragen.

   Nach Lallements Versetzung sang der Chor ab Oktober 1981 unter der Leitung von Peter Thomas und von 1985-1995 unter Ludwig Goßner, der die Tradition einführte, neben kleineren a-capella-Konzerten jährlich ein großes Chor/ Orchesterwerk aufzuführen. Neben heiteren parodistischen Liedern und anspruchsvollen weltlichen und geistliche Stücken (Brahms, Distler, u.a.) aus nahezu allen Epochen sang der Chor auch große Chor/Orchesterwerke wie das Requiem von Mozart, die Matthäus- und die Johannespassion, die h-moll Messe und das Weihnachtsoratorium von Bach, den Messias von Händel, das Te Deum von Bizet, sowie die Carmina Burana von Orff. Als Chorleiter folgten dann Hermann-Josef Münzer (1995 bis 1996) und Brigitte Reymer (1997-2000).

 

Von August 2000 bis September 2013 leitete Stefan Mohr den Chor.

Mit ihm führte der mittlerweile auf 60 Mitglieder angewachsene Chor zahlreiche A-Ca­pella-Konzerte auf. Auch große Chor- und Orchesterwerke wurden wiederaufgeführt, wie die „Missa di Gloria“ von Puccini, das Gloria von Poulenc, Mozarts große c-moll Messe, Te Deum von Salieri, Vivaldi´s Gloria und Magnificat u.a. Herausragend war die Teilnahme des Chores beim französischen Chorfestival „Chora­lies“ in Vaison-la-Romaine 2004 mit dem Requiem von Fauré und Benjamin Brittens selten aufgeführter Kantate „Saint Nicolas“. Ebenso wirkte der Chor bei einem großen Chor- und Or­chesterkonzert zum 35-jährigen Jubiläum des DFC-Paris 2006, in der Kathedrale St. Sulpice in Paris mit und führte Salieris Te Deum auf.

   Als Gemeinschaftsprojekt wurde 2004 anlässlich des 110-jährigen Bestehens des Bonner Stifts-Chors mit diesem Mozart's Große Messe c-moll und Josef Haydns Te Deum aufgeführt.

   Zu einer Konzertreise fuhr der Chor im Oktober 2006 zusammen mit dem Bonner Stifts-Chor nach Japan. In den Städten Yokkaichi und Nagoya wurden zusammen mit dem Yokkaichi Symphonie Chorus, der Schola-Cantorum-Nagoya, und dem Orchester Ensemble Nagoya Beethovens C-Dur Messe und die Fantasie für Klavier Chor und Orchester unter der Leitung von Stefan Mohr aufgeführt. Die beiden sehr erfolgreichen Konzerte fanden vor jeweils 1700 begeisterten Zuhörern statt.

   Im Frühjahr 2007 reiste der DFC Bonn nach Dresden, wo zusammen mit dem DFC-Dresden und dem DFC-Aurillac ein Konzert veranstaltet wurde. Ende 2007 wurde dann zusammen mit dem Chor der Stiftskirche in Bonn und dem Kaliningrader Staatssinfonieorchester Mendelssohns Oratorium „Paulus“ aufgeführt.

   Anfang 2010 stand dann das 30-jährige Jubiläum des Chores an, das zu Himmelfahrt mit dem Mozart-Requiem unter Mitwirkung des Lyoner DFC gefeiert wurde.

   Im Sommer 2010 ging es dann zu den Choralies nach Vaison-la-Romaine in die Provence, wo u.a. das Requiem von Duruflé gesungen wurde.

Die Jahre 2012 und 2013 standen ganz im Zeichen der Deutsch-Französischen Freundschaft, hatten sich doch am 22.1.1963 Charles de Gaulle und Konrad Adenauer getroffen, um den so genannten Elysée-Vertrag zu unterzeichnen. Das 50-jährige Bestehen wurde unsererseits zusammen mit dem DFC Paris durch zwei große Konzerte in Bonn und Paris gefeiert.

Schon zur Tradition gehören die Adventskonzerte in der Schlosskirche. Das letzte Konzert fand am 30.11.2013 in der Remigiuskirche zu Bonn unter der Leitung von Heinrich Bentemann statt.

Vom 1.1.2014 - 30.06.2022 leitete Andrea Eich unseren Chor.

 

Andrea Eich studierte Kirchenmusik und war einige Jahre als Kirchenmusikerin tätig.

 

Danach setzte sie ihre Ausbildung mit einem Aufbaustudium in Chorleitung bei Professor Steffen Schreyer fort und studierte Gesang bei Alastair Thompson Zusätzlich erwarb sie ein gesangspädagogisches Zertifikat beim Bund Deutscher Gesangslehrer. Sie nahm an einigen Meisterkursen in Chorleitung und Gesang teil, u.a. bei den Austrian Master Classes.

 

Sie leitet den Kammerchor „Camerata Düren“ und den Frauenchor „Cantabile“ der Camerata Düren. Beide Chöre wurden mit dem Titel „Meisterchor im Chorverband NRW“ ausgezeichnet und tragen mit ihren anspruchsvollen Konzerten im hohen Maße zum Dürener Kulturleben bei.

U. a. dirigierte sie die Requiem-Vertonungen von Maurice Duruflé, W. A. Mozart und J. Brahms, die h-Moll Messe und Johannespassion von J. S. Bach und den Messias von G.F. Händel.

 

Unter ihrer Leitung singen über 80 Kinder und Jugendliche in verschiedenen Chören.

Sowohl der Kinderchor, als auch der Jugendchor „Joyful Voices“ der evangelischen Gemeinde zu Düren wurden beim Wettbewerb „Jugend singt“ mehrfach mit Silbermedaillen, 2014 mit einer Goldmedaille und dem Sonderpreis a-capella ausgezeichnet.

 

Andrea Eich sang in großen Oratorien die Sopranpartien. Gemeinsam mit der Pianistin Christina Kugler tritt sie als „Duo con animia“ regelmäßig in Liederabenden auf. Die beiden haben es zu ihrer besonderen Aufgabe gemacht, selten aufgeführte Werke zu erarbeiten, wie z. B. „Sieben frühe Lieder“ von Alban Berg oder „Kopflos“ von Bertold Hummel.

 

Sie ist ehrenamtlich als Kreisjugendchorleiterin im Sängerkreis Düren tätig und Dozentin für Stimmbildung, Chorleitung und Theorie im Chorverband NRW.

Vom 1.8.2022 bis 29.02.2024 hatte Vladimir Tarasov die musikalische Leitung des DFC Bonn inne.

 

Im Alter von sechs Jahren wurde Vladimir Tarasov in die Moskauer Knabenchorschule „Sweshnikow“ (heute Viktor-Popov-Chorkunstakademie) aufgenommen, wo er nach elf Jahren intensiver Beschäftigung mit Chorwerken verschiedener Komponisten aus unterschiedlichen Stilepochen (Dirigat bei Prof. Alexander Schischonkow) 1989 seinen Abiturabschluss summa cum laude machte.


Darauf folgte ein Musikstudium an der Musikakademie „Gnessin“ in Moskau, das er als Dirigent (Dirigat bei Prof. Nikolai Kutusow, Prof. Galina Winogradowa, Prof. Elena Baikowa), Sänger, Korrepetitor und Musikpädagoge 1994 abschloss. Zu Studienzeiten war er darüber hinaus im kirchenmusikalischen Bereich tätig, gastierte am Operntheater Helikon Moskau und war u.a. Mitglied des Vocalensembles The Moscow New Choir.

Nach mehreren ausgedehnten Konzertreisen in Amerika, Europa und Asien beschloss er, sich in Deutschland niederzulassen, wo er Stipendiat der Internationalen Bach-Akademie Stuttgart wurde und in verschiedenen Klangkörpern Deutschlands als Sänger, Korrepetitor und Dirigent mitwirkte, u.a.: Europa Cantat Bonn, ChorWerkRuhr, Figural Chor Frankfurt,  Konzertchor Darmstadt, Immortal Bach Ensemble Bonn, Ensemble Voces Düsseldorf, Europa Chor Akademie, Internationale Bach-Akademie Stuttgart, Uni-Chor Mainz, Kölner Vocalsolisten, Kölner Akademie, Vocalensemble Kassel, Opernhäuser Wuppertal, Aachen und Münster, Schauspiel Frankfurt, Deutsche Philharmonie Bremen, Bach-Verein Köln, Philharmonischer Chor Bonn.

In all diesen Jahren hatte er das Glück, mit unzähligen wunderbaren Musikern zusammen zu arbeiten und an dieser Arbeit künstlerisch zu wachsen. An dieser Stelle seien exemplarisch nur einige wenige erwähnt: Mstislaw Rostropowitsch, Evgeniy Spiwakow, Viktor Popov, Lew Kontorowitsch, Michael Alexander Willens, James Conlon, Markus Stenz, Ton Koopman, Helmuth Rilling, Wolfgang Seeliger, Morten Schuldt-Jensen, Thomas Neuhoff, Pavel Brochin, Hans-Christoph Rademann, Stefan Blunier, Michael Reif, Julio Fernandez, Felix Koch, Masaaki Suzuki, Wladimir Jurowski, Russel Davies, Sylvain Camberling...

Seit dem 1. März 2024 haben wir einen neuen Chorleiter:
Henrik Hasenberg.

 

Henrik Hasenberg wurde am 19.01.2000 geboren und studierte Bachelor Kirchenmusik an der HfMT Köln. Ab dem Sommersemester 2024 studiert er Master Chorleitung bei Prof. Martin Berger an der RSH Düsseldorf und Master Kirchenmusik an der HfMt Köln.  Unterrichtet wurde er bis heute von Prof. Thierry Mechler, Otto Maria Krämer und Domorganist Prof. Dr. Winfried Bönig.

Neben seinem Studium war er bis zum Jahresende 2023 Kirchenmusiker an der Stiftskirche Bonn. Dort übernahm er die Leitung der Singschule und des Stifts-Chores. Seit September den Kammerchor Ahrweiler und ist als Chorleitungsassistent des Kölner Oratorienchores tätig.

Seine Fähigkeiten in Chorleitung prägen Prof. Robert Göstl, Prof. Christopher Brauckmann, Barnaby Smith und Stephen Layton. Auch durch die Leitung des Kammerchores Neuwied sammelte er viel Erfahrung mit anspruchsvoller A cappella Literatur.

Weitere Inspirationen an der Orgel erhielt er außerdem durch den Unterricht bei Lukas Stollhof und Thomas Sorger. Aber auch durch Meisterkurse bei Ludger Lohmann, Guy Bovet und Vincent Dubois vertiefte er seine Fertigkeiten am Instrument.